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Grand Canyon Trip: Tief unten

Projekt „Einmal runter und wieder rauf“ ist erledigt! Es war anstrengend – sehr anstrengend – aber gleichzeitig ein unbeschreibbares Erlebnis. Aber ich versuche es dennoch 😉

Das Unternehmen Grand Canyon startete mit der Anfahrt am Sonntag. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch, ob ich überhaupt nach unten in den Grand Canyon wandern kann. Man benötigt eine Erlaubnis (Permit), um auf dem Campground zu übernachten (Kontrollen). Diese Permits müssen im Sommer ein halbes Jahr vorher gebucht werden. Aber im November ist die Nachfrage anscheinend nicht so groß; ich bekam ohne Probleme mein Permit.

Am Sonntag wollte ich eigentlich eine Nacht im Zelt verbringen auf dem Zeltplatz am Rim (Grand Canyon Rand). Aber entsetzlicher Weise begann es zu schneien und ich sah mein Unternehmen scheitern. Ich entschloss mich schnell mein Zelt abzubauen, damit es nicht nass wird. So schlief ich eine Nach im Auto. Am nächsten Morgen stand ich recht Zeit auf (4 Uhr), um bei Dämmerung den South Kaibab Trail zu nehmen.

Am Eingang zum Trail traf ich drei nette Ladies aus Sedona. Ich schloß mich mit ihnen zusammen und so maschierten wir die ca. 1400m gemeinsam nach unten. Rechtzeitig zum Sonnenaufgang waren wir unterwegs.

Der Anblick, der sich uns bot, war gigantisch. Vor lauter Schauen und Bewundern machten wir keinen großen Fortschritte. Zum Glück dauert der Sonnenaufgang nicht als zu lange 😉

Ich war froh, dass ich die drei Damen an meiner Seite hatte. So ging ich langsam runter, was ich nachher erst zu schätzen wusste. Zudem hatte ich am Abend zuvor noch aus Ästen ein paar Wanderstöcke geschnitzt. So mussten meine Kniee nicht das ganze Gewicht abfedern.

Der Schnee war nach ca. 200 Höhen verschwunden. Die ersten Meter waren jedoch etwas rutschig und man musste aufpassen, dass man nicht 1000m in die Tiefe fällt. Ansonsten war der Weg nach unten war sehr abwechslungsreich. Es bot sich immer ein anderer Blick. Auch die Farben veränderten sich mit den gelaufenen Kilometern.

Kurz vor dem Ziel war ich froh unten zu sein. Und zum großen Erstaunen hatte ich keine Probleme mit meinen Knien, dank meiner Damen und meiner Wanderstöcke.

Am Zeltplatz angekommen, baute ich gleich mein Lager auf und ging etwas im Canyon herum. Am Abend luden mich die Damen noch zu einer heißen Schololade ein. Es war sehr nett.

Die drei waren sehr gut ausgestattet. Ich hatte mich zunächst gewundert, wie sie das Alles in ihre Rucksäcke bekommen hatten, aber dann verstand ich: sie brachten die Lebensmittel und ihre Campingsachen mit Mulis in den Grand Canyon.

Ich legte mich früh zu Bett (19 Uhr), da ich zum einen müde war und zum anderen am nächsten Morgen früh raus wollte. Die Nacht war etwas aufregend, da ich durch etwas merkwürdiges wach wurde. Irgendetwas war auf mein Zelt gesprungen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keine Ahnung was es war und wenn ich ehrlich bin, wollte ich es auch nicht wissen. Als ich schließlich um vier aufstand und mir wieder einmal eine köstliche Tütensuppe machte, realisierte ich schnell was mich da aus dem Schlaf gerissen hat. Erschrocken blicke ich auf, nachdem ich merkwürdige Geräusche wahrgenommen hatte. Im Licht meiner Taschenlampe blicken mich vier funkelnde Augen an, die schnell auf mich zu kamen. Ich habe keine Ahnung was das für Tiere es waren. Sie waren Schwarz-Weiß und etwas großer als Wiesels. Im ersten Moment dachte ich, es wären Stinktiere. Deswegen nahm ich auch schnell reiß-aus.

Nachdem ich die Kleinen verscheucht und meine Sachen gepackt hatte, machte ich mich im Dunklen mit einer Stirnlampe auf dem Weg nach oben.

Wieder kam ich in den Genuss des Sonnenaufgangs, der die Felsen in ein gelb-rotes Licht färbte.

Der Weg nach oben ging erst sehr flüssig voran. Aber die letzten 300 Höhenmeter erwiesen sich als echte Kampfansage. Ich musste wirklich an die aller letzten Reserven gehen. Zum Glück ergaben sich Momente, wo ich noch einmal Kraft sammeln konnte. So erblickte ich meinen ersten Condor.

Nach ca. sechs Stunden war ich endlich oben. Ich war fix und alle. Ich entledigte mich meiner nassen Kleidung, die ich über mein Auto zum trocknen hing und schlief erst einmal eine Stunde im Auto.

Gegen 15 Uhr am Dienstag machte ich mich zu meinem nächsten Ziel auf. Ich führ noch ein kleines Stück am Canyon Rand entlang und konnte noch einmal den Blick genießen.

Der Weg nach Page erwies sich als nicht weniger spektakulär.

Ich fuhr durch eine Landschaft, deren Vergleichbares ich noch nie gesehen hatte; eine Art Mondlandschaft oder vielleicht kennt der ein oder andere diese uralten Dinosaurierfilme mit Urzeitmenschen, die gegen die Dinosaurier kämpfen. Die Landschaft sah so ähnlich aus. Ich kam wieder einmal in den Genuss eines wunderschönen Sonnenuntergangs.

Nun bin ich in Page und habe das große Glück „The Wave“ zu sehen. Hierzu später mehr.

3 Antworten auf „Grand Canyon Trip: Tief unten“

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